Dezember 2017
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Karl Marx sprach einst vom historischen Beruf der Bourgeoisie, permanent die Produktivkräfte zu revolutionieren. Warum, so könnte man heute fragen, sollten diese technischen Umwälzungen nicht grüne sein? Dass Bio-Produkte, erneuerbare Energien und ressourceneffiziente Prozesse sich schnell ihren Weg bahnen, wenn politisch die nötigen Anreize gesetzt sind, ist unbestritten. Aber kann die von Konkurrenz, Expansion und Naturausbeutung geprägte Produktionsweise insgesamt zu einer durchgehend ökologische Veranstaltung werden? Eine von politischen Instrumenten sanft erzwungene oder gar von Einsicht getriebene Veränderung, die ökologische Maße voll und ganz akzeptiert? Eine Reform des Expansionsdranges bis hin zu seinem Verschwinden? Ein allmähliches Hinübergleiten des Profithungers in eine sich selbst genügende Mäßigung? All das ist nicht vorstellbar.

Deshalb sind umso mehr die weiterführenden Fragen  zu stellen: Wie werden Wirtschaft und Gesellschaft nicht nur in Worten, sondern auch in Taten, nicht nur im Design, sondern auch in der Substanz, nicht nur im Einzelnen, sondern auch systematisch naturverträglich? Welche Wege führen in eine Wirtschaftsordnung, die auch ohne permanentes Wachstum für soziale Stabilität sorgen könnte?

In Oldenburg gibt es seit Jahren eine Vortragsreihe zu solchen Fragen – unter dem Titel „Postwachstumsökonomie“ organisiert von Professor Niko Paech und seinen Mitstreitern. Am 6. Dezember 2017 war ich dort zu Gast. Mein Thema: „Was politisch zu tun ist, um ökonomische Wachstumszwänge zu überwinden“.

 

 

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